Surinam

Surinam ist ein kleines Land im Nordosten Südamerikas. Es hat knapp 500.000 Einwohner und ist doch viermal größer als die Schweiz. Die frühere niederländische Kolonie Surinam wurde 1975 unabhängig und ist heute Mitglied der Vereinten Nationen.

Der Stausee

Surinam besitzt bedeutende Vorkommen an Bauxit, dem Rohstoff für die Aluminiumerzeugung. Da man für die Herstellung von Aluminium sehr viel Energie benötigt, hat man zwischen 1960 und 1964 einen Damm errichtet, mit dem der Fluss Suriname zu einem See aufgestaut wurde. Dieser Stausee - nach seinem Erbauer auch der Dr.-Blommestein-See genannt - hat heute mit ca. 1.500 km2 Fläche etwa die dreifache Größe des Bodensees und versorgt nicht nur die Aluminiumfabrik, sondern vor allen Dingen die Hauptstadt Paramaribo mit Strom.

 

Das Projekt

Vor der Flutung des Stausees wurde der Urwald nicht gerodet. Der See enthält deshalb eine gigantische Menge qualitativ hochwertigen Holzes. Man schätzt das Volumen auf mindestens 10 Mio. m³, was einer Menge von ca. 500.000 LKW Ladungen entspricht. Zum Zeitpunkt der Erbauung 1960 hatte man den Wert des Holzes, das auf der heute überfluteten Fläche stand, noch nicht erkannt. Heute ist das anders. Dieses wertvolle Rohstoffreservoir würde im Laufe der Jahrhunderte ungenutzt verrotten und klimaschädliches Methan freisetzen. Durch die jetzt erfolgende Nutzung führt man die wertvollen Hölzer einer sinnvollen und langfristigen Verwendung zu und hilft damit, noch intakte Regenwälder unberührt zu lassen.

 

Die Ernte

Wenn in einem Urwald Holz eingeschlagen wird, müssen dazu zunächst mit großem Aufwand Straßen angelegt werden, die oft nachhaltig größere Schäden im Wald verursachen als das Schlagen des Holzes selbst. Bei Stauseeholz erfolgen die Ernte und der Transport völlig anders: Kleine Boote mit Tauchern ernten den im See versunkenen Wald systematisch ab. Da die meisten Stämme schwerer sind als Wasser, müssen sie gesichert werden, bevor sie mit einer durch Pressluft angetriebenen Kettensäge unter Wasser in einer Tiefe bis zu 35 m abgeschnitten werden.

An Flößen befestigt, werden die wertvollen Stämme dann zum Sägewerk am Seeufer gebracht, um dort weiter verarbeitet zu werden.

Die Verarbeitung

Im Sägewerk am Ufer des Stausees wird das Rundholz gesägt, getrocknet und zu fertigen Produkten wie z.B. Terrassendielen weiterverarbeitet. Die für die Trocknung erforderliche Wärme, ebenso wie die Energie für das Sägewerk, wird aus Holzabfällen gewonnen, die in der werkseigenen Bio-Heizzentrale verfeuert werden.

 

Die Qualität

Durch die Überflutung hat die Qualität des Holzes keinesfalls gelitten. Erstaunlicherweise verbessern sich die Eigenschaften der allermeisten Hölzer sogar durch die lange Unterwasserlagerung. Stauseeholz ist deutlich formstabiler und haltbarer als herkömmliches Urwaldholz und zudem sind Inhaltsstoffe ausgewaschen, die sonst zu unerwünschten Verfärbungen führen können.

Ökologie

Das gesamte Holz aus dem Stausee wird ökologisch zertifiziert. Das Zertifikat der „Rainforest Alliance" ist bereits in Arbeit, die FSC Zertifizierung ist beantragt.

 

Die Hölzer

Im Dr. Blommestein Stausee findet sich eine große Vielfalt von Hölzern ganz verschiedener Eigenschaften und Farben. Das Spektrum reicht vom violettfarbenem Purple Heart über Green Heart (teakfarben oder fast schwarz) bis zum roten Andira (auch „Rode Kabbes" genannt). Braunes und rotes Basralocus sind weltweit bekannt als besonders resistente Hölzer für den Deich- und Wasserbau. Das dunkelrote Bolle Tree ist in Surinam geschützt und nur die Bäume aus diesem Stausee dürfen verwertet werden. Gele Kabbes und Pakoeli sind gelblich braune Hölzer von sehr feiner Struktur und hoher Haltbarkeit. Diese und weitere Hölzer eignen sich nicht nur für die Verwendung im Außenbereich als Terrassendecks oder Möbelholz, sondern auch für die Herstellung attraktiver Holzfußböden.

Unser Original Stauseeholz stammt nachweislich ausschließlich aus dem Dr. Blommestein Stausee in Surinam. Aufgrund dieser einzigartigen Herkunft sind nicht immer alle Hölzer in jeder Dimension und Menge vorhanden. Fragen Sie Ihren Fachhändler deshalb nach den aktuellen Verfügbarkeiten.